Oman – Im 4×4 Jeep und Dachzelt durch das Sultanat

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Warum in den Oman?„, „Ist es da nicht gefährlich?“ Das waren die zwei häufigsten Fragen, die ich gestellt bekommen habe, als ich sagte, dass es als Nächstes in den Oman geht. Lest selbst wie wir die Berge, die Wüste und die Küsten des Oman im Jeep und Dachzelt erkundet haben.

Spoiler: Gefährlich war es zu keiner Zeit.

Ankunft im Oman


Wir sind am 17.11.2024 um 03:00 Uhr Morgens über einen Zwischenstopp in Istanbul am Flughafen der Hauptstadt Maskat angekommen. Ich hab selten so einen sauberen Flughafen gesehen, es hat förmlich an jeder Ecke geglänzt. Vielleicht war es auch einfach meine Müdigkeit, die mir einen Streich gespielt hat. :D

Bezahlen im Oman | Cash vs. Card

Im Flughafengebäude haben wir uns noch ein paar omanische Rial geholt. Zu 85 % konnten wir in Restaurants und Shops aber mit unserer deutschen VISA Karte zahlen.

SIM Karte

Als Nächstes kauften wir uns im Flughafen noch eine SIM-Karte bei Omantel für die nächsten Tage im Oman. Preislich war es ok und die Netzabdeckung war so gut wie immer gegeben. Schwierig wurde es an manchen Ecken in den Bergen oder der Wüste.

Mobilität im Oman

Um vom Flughafen zum Hotel zu kommen haben wir die Taxiapp otaxi genutzt. Funktioniert wie Uber und lag preislich mit 3 € vom Flughafen zum Hotel in der Stadt auch total im Rahmen.

Und jetzt gehts ab ins Bett. :)

Guten Morgen Maskat

Aufwachen und das Frühstück Buffet entern, stand als Nächstes auf dem Programm. :) Auffällig war das der Frühstücksraum und die Rezeption in den Nationalfarben des Oman geschmückt waren. Morgen steht nämlich der Nationalfeiertag im Kalender der Omanis.

Zurück zum Buffet an dem uns eine Mischung aus „English breakfast“ und arabischen Spezialitäten wie Datteln, Foul und eingelegtes Gemüse erwartete.
Dazu gab es noch mein persönliches Highlight „Karak“, (schwarzer Tee mit Kardamom, Sternanis und Nelke sowie süßer Kondensmilch), von dem sogar Spitzenköchinnen schwärmen :)

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/88/Karak_and_Delights.jpg/600px-Karak_and_Delights.jpg?20230413191141

Geländewagen ist King im Oman

Nächstes To-do! Unser Gefährt für die nächsten Tage abholen! Vom Hotel zum Autoverleih waren es ca. 20 Minuten, die wir zu Fuß zurücklegten und dabei schonmal einen ersten Einblick von Muskat bekamen. Auffällig war das niemand außer uns zu Fuß unterwegs war, was bei 31 °C auch irgendwie nachvollziehbar ist, aber doch etwas sonderbar erscheint. Als Zweites viel auf das die meisten Fahrzeuge große, verdunkelte Jeeps sind.

Und um nicht ganz so exotisch daherzukommen, holen wir uns jetzt genauso einen :D Zwar nicht verdunkelt aber immerhin ein Allrad Jeep, mit dem wir durch die Wüste und auf die höchsten Gipfel des Landes kommen, so erklärte uns zumindest Raj, unser Autoverleiher (https://readytodrivemuscat.com) die Vorzüge unseres Toyota Prado.

Außerdem bekam ich noch kurz einen Crashkurs in Allradkunde, Dachzeltaufbau und wie ich im Falle eines Reifenwechsels vorzugehen habe. Ebenso bitte die vielen „Bumper“ auf den Straßen beachten, die zwecks Geschwindigkeitsreduzierung aufgebaut sind und bitte bitte nicht wie unserer Vorgängerin 30 Mal blitzen lassen.

OK, dann kanns ja losgehen. :D

Dreamteam on tour

Unterwegs auf den Straßen des Oman

Raj hatte recht! Es gab unzählige Bodenwellen und Blitzer und Kreisel.
Die meisten Straßen sind so gut wie neu, allerdings ist manche Straßenführung etwas kompliziert und verwirrt sogar Google Maps. So dauerte es etwas länger als gedacht, bis wir den Supermarkt erreichten, um uns für die nächsten Tage mit Vorräten einzudecken. Wir entschieden uns für den Lulu Hypermarkt, weil ich auf dem sehr guten Reiseblog von Anne zu „Camping im Oman“ gelesen hatte, dass es hier auch Feuerholz geben soll. Neben dem Holz kaufen wir Obst, Gemüse, sehr viel Wasser und ein paar Snacks ein.

So, back on the road und weitere Tipps zum Straßenverkehr.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind wir folgt:

  • Innerorts 60km/h.
  • Landstraßen 90km/h.
  • Autobahn 120 km/h.

Auf einer vierspurigen Autobahn geht es zum nächsten Ziel, einer Parfümerie.

Oman – Im Reich der Düfte

Aber nicht irgendeiner, sondern DER Parfümerie, dessen Duft der Sultan persönlich in Auftrag gegeben hatte. Allein über das Thema Düfte und Oman kann man ganze Seiten füllen.

Hier gibt es einen kurzen Exkurs.

Die Geburtsstunde eines der luxuriösesten Dufthäuser der Welt war im Jahr 1983. Damals entschied der Sultan von Oman, sein Land brauche einen eigenen Duft. Einen, der die Menschen in seinen Bann zieht, ihre Sinne betört und sich von allem bisher Dagewesenen abhebt.

Bei einer kostenlosen Führung bekamen wir spannende Einblicke in die Parfümherstellung bei Amouage und durften an ihren exklusivsten Produkten schnuppern.

Eingangsbereich der Amouage-Manufaktur
Einblicke in die Parfümproduktion

Die Führung ist ein kleiner Geheimtipp und absolut zu empfehlen. Zum Geruchsabschluss noch ein Arte-Doku-Tipp.

Arte Doku Tipp: Oman – Im Reich der Düfte

Nizwa – Die ehemalige Hauptstadt des Oman


Von Maskat fuhren wir 150 km südwestlich nach Nizwa, der ehemaligen Hauptstadt und das geistig historische Zentrum des Oman.

Da die Sonne allerdings schon um 17:30 Uhr unterging konnten wir Nizwa nur im Dunkeln erkunden. Das hatte allerdings auch seinen Reiz und so schlenderten wir über den Markt (Souk) von Nizwa auf dem Tradition und Moderne aufeinander treffen. :)

Außerdem deckten wir uns noch mit reichlich Datteln ein, die für den Rest der Woche halten sollten. Kosten pro Tüte: 1 € oder 0,40 OMR

Dattelshop in Nizwa

Zum Abschluss fanden wir noch ein kleines Restaurant, in dem wir zu Abend aßen bevor wir einen Schlafplatz aufsuchten.

Campen im Oman – Erste Nacht

Den ersten Spot zum Übernachten habe ich auf Annes Camping-im-Oman-Blog gefunden (https://www.travellersarchive.de/camping-oman/). Da es schon dunkel war, sieht es etwas gruseliger aus als es war, trotzdem hatten wir uns vorgenommen, die kommenden Schlafplätze im Tageslicht aufzusuchen. :)

Suche nach unserem Campingspot

Als wir einen Platz gefunden hatten, bauten wir das Dachzelt in zwei Minuten auf, putzten uns die Zähne und schliefen ein.

Blair Witch Project – Camping Edition
Der Mond scheint über Maskat

Zumindest versuchte ich es aber der Wind, der immer wieder am Regenschutz des Zeltes rüttelte ließ mir keine Ruhe.

Spoiler: Ohne diesen Regenschutz schläft es sich wunderbar. :D

INFO über das Wildcampen im Oman

Guten Morgen Oman!

Die erste Nacht war noch etwas ungewohnt aber liegen kann man in dem Dachzelt 1A! :)

Um gleich zu Anfang das Geheimnis zu lüften, wie man Geschäft Nr. 2 verrichtet. Zwei Wörter: Natur und Klappspaten. :)

Bei Tageslicht doch nicht mehr so furchteinflößend.

Jetzt war es aber erstmal Zeit für ein Frühstück mit schwarzem Tee, Oliven und arabischem Brot. BESTE LEBEN :)

Campingfrühstück

Misfat Al-Abreen – Das schönste Dorf im Oman

Nachdem wir die Campingutensilien wieder verstaut hatten, fuhren wir zum ersten Spot des Tages. Nach Misfat Al-Abreen, das in jedem Reiseführer positiv erwähnt wird und das Lieblingsdorf des früheren Sultan Qaboos gewesen sein soll.

Am Eingang des Ortes wird noch einmal auf die Kleiderregeln des Landes hingewiesen.

Bitte beachten

Im Dorf selbst gibt es ein, zwei nette Cafés aber mein Highlight war die Wanderung durch die grüne Oase, die zwischen Palmen, Bächen und einem kleinen Canyon hindurchführte. Absolut zu empfehlen und erinnert ein wenig an die Levadas aus dem Madeira Urlaub.

Am Schluss gönnten wir uns noch zwei Säfte und genossen die Aussicht im Cafe Misfah Old House, in dem sich laut Fotos schon Prinz Charles (damals noch Prinz) auf einen Tee mit dem Sultan getroffen hat.

Aussicht vom Cafe Misfah Old House

Bei der Abfahrt trafen wir noch auf eine Gruppe Ziegen, die wohl ihren morgendlichen Rundgang beendet hatte. :)

Morgenrunde beendet

Essen im Oman – Jemenitisch/indisch/pakistanisch

Bevor es in die Berge ging, musste aber erstmal eine Stärkung her, die wir in dem jemenitischen Restaurant „Alhilal Mustadam Restaurant“ fanden. Und es war so gut, dass wir am nächsten Tag gleich nochmal vorbeischneiten. :)

Eine Sache, die wir lernen mussten war besser drinnen zu essen, außer man möchte die Mahlzeit mit den hungrigen Wüstenfliegen teilen. :)

Einfach lecker

Zur omanischen Küche ist zu sagen, dass es einige traditionelle Gerichte gibt aber durch die hohe Zahl an indisch, pakistanisch und jemenitischen Einwanderern die Küche im Oman ein multikultureller Mix ist.

Mein Highlight waren die leckeren Schawarma an jeder Ecke, die Oliven, Datteln und das eingelegte Gemüse.

Wadi Ghul – Grand Canyon des Oman

Nun ab in die Berge! Und was für welche. Der Grand Canyon in den USA hat mich schon schwer beeindruckt aber die omanische Version im Hadschar-Gebirge kann definitiv mithalten. Ein großer Pluspunkt sind die im Vergleich wenigen Touristen und vielen Möglichkeiten zum Wildcampen.

Der Grand Canyon des Oman
Der Grand Canyon des Oman

Genau das taten wir, nachdem wir einen schönen Spot gefunden hatten, um unser kleines Lager aufzubauen.

Picknick mit Aussicht

Bei schwarzem Tee und köstlichen Datteln genossen wir den grandiosen Ausblick.

Teatime in den Bergen

Am Vortag hatte ich es nicht geschafft aber heute kam das Feuerholz zum Einsatz. Vorbereitete Feuerstellen gab es zu Hauf und viel Vegetation, die abbrennen konnte gab es nicht. Perfekte Voraussetzungen für ein knisterndes Lagerfeuer!

Endlich ein gemütliches Lagerfeuer

Es dauerte auch nicht lange bis wir Besuch aus den Bergen bekamen. :)

Ein super schöner Tag geht zu Ende und das Dachzelt ruft uns.

Zweite Nacht im Dachzelt

Die Nacht war auch wieder etwas laut, denn jeden Abend zwischen 22:00 und 24:00 Uhr begann der Wind verstärkt zu wehen und die Schutzabdeckung durchzuschütteln. In dieser Nacht demontierten wir aber das Regencape und konnten Schlafen wie zwei omanische Steine. Zumindest so lange bis eine Gruppe jugendlicher Touris mitten in der Nacht ihre Zelte lautstark aufbauten, noch ein bisschen Party machte bis die Musik irgendwann verstummte. Gute Nacht.

Balcony Walk – Spektakuläre Wanderung

Nach einigen Stunden schlaf, blinzelte die Sonne am felsigen Horizont und es meldeten sich die Ziegen. :D
Guten Morgen aus dem Hadschar Gebirge.

Blick aus dem Dachzelt auf das Hadschar Gebirge

Für heute steht eine Wanderung an und nicht irgendeine, sondern der Balcony Walk. Laut Reiseführer, Blogs, omanischer Touristenseite etc. ist das DER Wanderweg im Oman. Na dann lasst uns mal schauen. :)

Der Startpunkt lag nur einige hundert Meter von unserem Camping Platz entfernt. Über Stock und Stein gelangten wir zu einem Parkplatz von dem aus die Wanderung begann.

Wanderrouten im Hadschar Gebirge

Die Wanderung ist wirklich einmalig und das spektakulärste, das ich im Oman gesehen habe. Der Weg schlängelt sich an der Kante des Canyons entlang aber dafür verläuft man sich nicht wie auf unserer letzten Wanderung, dem lykischen in der Türkei. :)

Ein paar Daten für alle Statistikfreunde findet man hier:

Strecke: 7 km 
Dauer: 3:00 h 
Aufstieg: 500 hm 
Abstieg: 500 hm 
Höchster Punkt: 1.873 m 
Tiefster Punkt: 1.609 m 

Der Weg war moderat und sehr gut zu schaffen. Belohnt wurden wir durch die grandiose Aussicht und am Ende der Wanderung wartete eine Überraschung.
So wurde es uns zumindest gesagt. Ich werde nicht verraten, was es gewesen ist, dafür muss man den Weg schon selbst gehen. :)

Einzigartige Felsformationen

Auf dem Weg findet man ein Autowrack, um das sich mehrere Geschichten ranken. Bei einer ist das Fahrzeug laut Reddit Forum von der Felskante gerollt, weil der Gang im Leerlauf war…Der Fahrer hat wohl überlebt. Vielleicht weiß ja jemand mehr.

Auf dem Rückweg trafen wir die vier Jungs vom Vorabend und viele andere bekannte Gesichter die mit ihrer Balcony Tour starteten. Viel Spaß bei der Wanderung! :)

Festung von Bahla

Am Nachmittag ging es dann weiter in die Stadt Bahla, um dessen Festung zu erkunden, dass seit 1987 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt ist. Schöner Nebeneffekt der Besichtigung war, dass die alten Gemäuer ausreichend Schutz vor der Sonne boten. :)

Die Festung von Bahla

Die gesamte Anlage wurde über Jahre restauriert und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Eine super schöne Festung, die man in Ruhe erkunden kann und bei der man immer wieder Details wie diese entdeckt.

Was möchte uns der Künstler sagen?

Das Fort ist einen Besuch wert, die Stadt Bahla war aber leider etwas ausgestorben und bei einem Spaziergang durch den Ort fühlte es sich an als wenn die Bürgersteige schon am Nachmittag hochgeklappt wurden. Vielleicht war es aber auch eine Art Siesta. :)

Nachdem wir Bahla verließen war es auch schon wieder Zeit uns einen geeigneten Schlafplatz zu suchen, den wir heute abseits der Straße fanden. So neigte sich der Tag schon wieder dem Ende, dass wir wie schon am Vorabend mit einem Lagerfeuer zelebrierten.

Lagerfeuerromantik im Oman

Besuch eines Wadi – Die Oasen im Oman

So langsam waren wir routiniert was dem Aufbau des Frühstückssettings anging. Tisch, Stühle, Gaskocher und Kühlbox raus, aufbauen, anschließen, genießen.

Camping like a pro

Nachdem wir wieder alles verstaut hatten, war unser Ziel heute der Besuch eines Wadi.

Der Begriff Wadi stammt aus der arabischen Sprache und bedeutet Tal oder Schlucht. Du findest sie in trockenen Gebieten und Wüsten an den Ausläufern des omanischen Gebirges. Ein Wadi kann trocken oder auch mit fließendem Wasser sein. Viele haben das ganze Jahr über Wasser und es bilden sich Bäche, kleine Seen und wunderbare Oasen.

Wir entschieden uns dabei für das Wadi Bani Khalid, dass wir über eine gut ausgebaute Straße erreichten und die letzten Meter zu Fuß absolvierten. Als wir das Wadi erreichten war ich allerdings kurz über die vielen Menschen geschockt, weil ich mir wahrscheinlich etwas Ruhigeres vorgestellt hatte.

Wadi Bani Khalid
Eine Oase inmitten des Gebirges

Das verging aber relativ schnell als ich durch die Süßwasserkanäle des Wadis schwamm und die Sonne durch die Felsen blinzelte. Herrlich!

PS: Das Schwimmen im T-Shirt war trotzdem etwas ungewohnt.

Schwimmstunde im Wadi

Omans Wüste – Rimal Al Wahiba

Vom nassen Wadi ging es in die trockene Wüste Rimal Al Wahiba oder auch Wahiba Sands. Das Highlight auf das ich mich schon seit der Flugbuchung gefreut habe. :)

Mein letztes Wüstenhighlight in Jordanien ist leider etwas in die Hose gegangen, aber jetzt der zweite Versuch. :)

Anreise durch die Wüste

Für heute Abend hatten wir in einem kleinen Wüstencamp ein Zelt gebucht. In den Rezensionen hatte ich gelesen, dass die Guides einen durch die Wüste geleiten und den richtigen Weg zeigen aber bei uns war es etwas abenteuerlicher. Uns wurde im Büro vor der Wüste, die GPS-Koordinaten, der Straße gegeben, die in die Wüste führten. Von dort sollen wir 18 km geradeaus fahren und dann rechts abbiegen. :D OK Lets go!

Anfang noch ungewohnt auf Sand statt Asphalt zu fahren war ich nach kurze Zeit voll im Wüstengame und düste von einer Düne zur nächsten. Allerdings sollte man dabei genügend Geschwindigkeit drauf haben, ansonsten bleibt man stecken, wie wir es selbst nach einigen Kilometern gesehen hatten.

Wir hielten natürlich an und versuchten zu helfen aber die Omanis waren schneller und bugsierten den Jeep routiniert über den kleinen Hügel.

Kurzer Stopp zum Überprüfen der Lage

Auch ich fuhr mich an einer haarigen Stelle, an der man ordentlich Geschwindigkeit benötigte, fest aber es dauerte nicht lang bis auch hier die Omanis einschritten und mir nochmal kurz alle Jeep-Wüsten-Skills zeigten.

Nach gefühlten 18 km stand tatsächlich auf der rechten Seite ein Schild mit der Aufschrift „Glamping Desert Camp“. Das ist es. :D

Glamping im Oman

Der Kollege aus dem Video war auch schon heile angekommen und alle begrüßten uns. Insgesamt waren es vier Zelte zum Übernachten und zwei zum Speisen.

Die Zelte verfügten über eine feste Toilette, Dusche, Doppelbett und Ventilator. Ob man das alles wirklich braucht, lässt sich diskutieren. :)

Ankunft im Wüstencamp
Roomtour in der Wüste :)

Wir bekamen einige Flaschen Wasser, Karak, Datteln und wurden darauf hingewiesen das wir uns langsam auf den Weg machen sollten, um den Sonnenuntergang zu sehen. OKOK! Die Dünen wartet auf uns und wir machten uns auf den Weg Richtung Sonne.

Walk like an Fremen

Einmalige majestätische Bilder und Momente sind entstanden, die ich hier leider gar nicht alle teilen kann. Die Ruhe, die einem in der Wüste umgibt, ist unbeschreiblich schön.

Der Himmel färbt sich

Nach der Rückkehr im Camp bekamen wir ein omanisches Barbecue mit Hühnchen, Lamm und vielen leckeren Beilagen. Das war ein aufregender Tag, den ich erstmal im Schlaf verarbeiten muss. :D Gute Nacht

Dinner for two

Die Wüste lebt

Es war eine kurze Nacht im Glamping Zelt, denn die Nachbarsfamilie hatte sich eine Kameltour im Sonnenaufgang gebucht und ließ den Rest des Camps ab fünf Uhr an ihrer Vorfreude teilhaben.

Na dann kann ich auch aufstehen und das Wunder der aufgehenden Sonne beobachten.

Noch spannender als der Sonnenaufgang war es aber die Spuren im Sand und die dazugehörigen Tiere zu finden. :)

Nach dem Sonnenaufgang und der Entdeckung der Wüstentiere bekamen wir ein Frühstück mit Pancakes, Orangensaft und vielem mehr. Das ist ein Leben. :)

Frühstück im Wüstencamp

Nach dem Frühstück kamen wir mit unseren Nachbarn, einer omanischen Familie ins Gespräch und durften sogar das kleine Kind von Ihnen halten.

Wadi No. 2 – Klein aber fein

Nachdem wir die Wüste wieder verlassen hatten, fuhren wir heute in ein anderes Wadi, mit der Hoffnung auf mehr Ruhe und Entspannung als am gestrigen Tag.

Als wir den Parkplatz erreichten war nicht sofort ersichtlich welchen Weg wir gehen mussten und auch das Internet sagte, man sollte nicht ohne lokalen Experten losziehen. So jemanden zu finden war einfach, da aber schon einige Jugendliche Locals, die sich ihr Taschengeld mit einer Führung zum Wadi aufbessern wollten, bereitstanden. Einer von ihnen führte uns über einen Weg vorbei an Bananen und über Stock und Stein zum Wadi. Den Weg hätte ich niemals gefunden. :D

Danke an unseren netten Guide.

BANANAS!!!

Das Wadi ist wohl in verschiedene Abschnitte aufgeteilt und die man nur durchschwimmen erreicht. Also blieben wir am ersten Spot, machten es uns dort gemütlich und genossen die Ruhe bzw. das Rauschen des Wassers. :)

Natürlicher Pool in den Bergen des Oman

Zurück in die Wüste

Nachdem Wadi wollte ich unbedingt noch eine Nacht in der Wüste verbringen aber dieses Mal ohne schickes Glampingzelt, sondern am liebsten irgendwo zwischen den weiten Dünen.

Das gestaltete sich aber schwieriger als gedacht und ließ uns einmal im losen Sand festfahren. Mit Muskelkraft, Schaufel und einem starken Allradantrieb kamen wir dann aber doch wieder frei und blieben auf der Wüstenstraße. :D

Ein anderer Fahrer versuchte es auch abseits der Straße und blieb auf einer Düne bis ihm die Omanis zu Hilfe eilten. Die haben hier scheinbar gut zu tun, den Touris aus der Patsche zu helfen.

Festgefahren auf der Sanddüne

Wir hielten uns beim Dune-Bashing zurück und blieben entspannt auf einem Platz vorm Wüstencamp stehen, entzündeten ein Lagerfeuer und genossen die zweite Wüstennacht.

Unser Schlafplatz
Gluthitze

So ging wieder ein wunderschöner Tag zu Ende.

Tierisches Frühstück im Oman

Den nächsten Morgen kostete ich noch einmal komplett aus und tobte in den Sanddünen wie ein Wüstenwind. Laufen, Springen, Rennen…und es machte tierisch viel Spaß. :)

Ein sehr großer Sandkasten

Die Düne heruntergerutscht und am Auto angekommen erwartete uns tierischer Besuch. :)

Wir haben wohl auf einer Kamelfarm übernachtet :D

Nachdem gemeinsamen Frühstück mit den Kamelen sahen wir noch die Omanis beim morgendlichen Ritt über die Dünen. Allerdings nicht mit einem Kamel, sondern einem hochmotorisierten Pick-Up.

Übernachten am Golf von Oman

Heute sind wir mehr als sonst gefahren und zusätzlich gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz als schwierig. Die Küstenabschnitte waren mit Dauercampern belegt, nach Muskat wollten wir noch nicht fahren und heute begann das Wochenende, an dem viele Omanis unterwegs sind.

Eine kurze Pause zum Schwimmen musste dennoch drin sein. :)

Mittags wurde es Zeit für eine Stärkung bei Mr. Chicken, bei dem ich das erste Mal das Konzept eines omanisches „Drive-In“ gesehen habe. Man fährt mit dem Auto bis vor die Tür und hupt. Die Servicekraft geht raus, das Fenster wird heruntergelassen, die Bestellung aufgenommen und zubereitet. Dann wird zwischendurch gehupt, weil es einem zu lange dauert und nach 30 Min. bekommt man sein Essen zum Auto geliefert. Klappt auch wahlweise Morgens an einem Café. :)

Nicht ganz meine Welt, deshalb sind wir lieber ins Restaurant gegangen.

Nach dem Essen setzte sich unserer Suche nach einem Schlafplatz fort aber wir hatten Glück und dicht am Meer einen schönen Spot gefunden.


Unsere Vorräte gingen langsam zu Ende aber wir haben auch richtig gut gewirtschaftet. Eingelegtes Gemüse, Datteln und Gasflache sind on Point leer! So kann ich heute beruhigt schlafen und die Lichterkette nach Maskat bewundern.

Eine Perlenkette aus Laternen

Ein Meteorit trifft den Oman

In der Nacht hatte sich ein Pick-Up zu uns gesellt. Vielleicht derselbe wie gestern aus der Wüste?… Mysteriös

Pick-Up, Meer und Sonnenaufgang

Nicht aus der Ruhe bringen lassen und erstmal entspannt Frühstücken ist das Motto. :) Das machen wir jetzt auch bevor es zu einer Touristenattraktion geht.

Dem Sinkhole!

Ein Krater, der mit Wasser gefüllt ist und dem nachgesagt wird durch einen Meteoriteneinschlag entstanden zu sein. Auch wenn die Story cool klingt, ist sie leider nur ein Gerückt und einfacher zu erklären.

Der nahe gelegene Golf von Oman hat die Küstenregion unterspült und dabei unterirdische Höhlen in dem nachgiebigen Sandgestein gebildet. Nach einiger Zeit kollabierte die Oberfläche und brachte dabei eine kristallklare Badebucht zum Vorschein.

Bimmah Sinkhole

Wenn man in der Nähe oder auf der Durchfahrt ist, kann man hier einen Stopp einlegen. Eine geführte Tour hierher würde ich persönlich nicht empfehlen, weil es unspektakulärer ist als es aussieht.

Dann lieber den nächsten Spot den Al-Bustan Beach ansteuern, der für mich schönsten Strand in dieser Region des Oman. (Noch schöner sollen die Strände im Süden bei Salalah sein)

Kaum eine Menschenseele, kristallklares Wasser und feiner Sand. Hier musste ich erstmal schwimmen gehen. :)

Beim Trocknen am Strand habe ich einen Krebs beim Spaziergang beobachtet, der auch hätte anders ausgehen können. Er liebt es scheinbar gefährlich. :)

Museumsviertel in Maskat

Nach der Begegnung mit den wilden Tieren wurde es Zeit der Zivilisation und Hauptstadt Maskat einen Besuch abzustatten. Wir erreichten zuerst den historischen Teil Maskats, der jetzt Regierungs- und Museumsviertel ist. Dabei standen zwei Museen auf unserem Zettel. Als Erstes das Bait Al Zubair Museum.

Das Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung omanischer Artefakte, traditionelle Mode und Handwerksprodukte.

Bait Al Zubair Museum

Bis vor kurzem war der Eintritt wohl kostenlos aber das hat sich scheinbar geändert und wir entschieden uns dann doch lieber das Nationalmuseum zu besuchen.

Gleich um die Ecke gelegen steht das imposante Gebäude des „National Museum of Oman. Absolut zu empfehlen und quasi ein „Must-see“. Vorab kann man auch schonmal einen virtuellen Rundgang durch das Museum unternehmen. :)

Link zum virtuellen Rundgang


Sehr gut gefallen hat mir, dass das Museum nicht zu überladen ist. Die Aufteilung des Gebäudes ist durchdacht und es macht Spaß die Geschichte des Oman zu entdecken.

2 Millionen Jahre alte „Handaxt“

Wenn man unbedingt meckern möchte, könnte man die Temperatur in den Räumen nennen. Wahrscheinlich ist dies aber auch der Haltbarkeit der Ausstellungsstücke geschuldet. Auf jeden Fall waren wir nach zwei Stunden doch etwas ausgekühlt. :D

Gleich gegenüber vom Museum befindet sich der Al-Alam Palast. Gebaut von einer indischen Baufirma, dient er repräsentativen Zwecken. Macht aber auch echt was her!

Al Alam Palast

Vom Regierungsviertel ging es mit dem Auto weiter zum Stadtzentrum von Maskat.

Oper und Teatime im Oman

Ein weiteres architektonisches Highlight in der Hauptstadt des Oman ist das Royal Opera House Muscat, dem wir einen Besuch abstatten. Leider liefen zu dem Zeitpunkt keine Veranstaltungen aber auch von Außen ist das Opernhaus ein Traum in rosafarbenem Kalkstein.

Royal Opera House Muscat
Sonnenuntergang in Maskat

Was kann man noch in Maskat machen? Anbei ein Link mit einigen Aktivitäten und Ideen für Maskat.

Vom Opernhaus ging es noch in ein hippes und bei jungen Leuten angesagtes Viertel. Fanden dort ein nettes Café und ließen den Abend bei türkischen Süßspeisen ausklingen.

Türkischer Süßspeisenteller – Die Omanis wissen was gut ist :)

Für die letzte Nacht im Dachzelt haben wir einen Parkplatz direkt am Meer gefunden. Einziger Wermutstropfen hier, wie auch an vielen anderen Plätzen im Land, war der Müll! Ich weiß nicht, woran es liegt aber es herrscht leider kein Bewusstsein für die Müllentsorgung.

Das erinnert mich an die Müllsituation auf meiner Reise durch Kairo.

Letzter Tag im Oman

Guten Morgen Maskat! Der letzte Tag bricht an und unser treuer motorisierter Begleiter muss wieder abgegeben werden. Vorher gab es aber noch eine rundum sorglos Komplettreinigung von Hand.

Waschtag im Oman

Nach der Wäsche nutzten wir den Vormittag, um die große Sultan-Qabus-Moschee zu besuchen. Schon bei der Ankunft in Maskat vor einer Woche fiel sie aufgrund ihrer schieren Ausmaße sofort ins Auge.

Große Sultan-Qabus-Moschee

Und im Inneren setzt sich die enorme Größe fort.

Die Eckdaten des Kronleuchters sind:

  • Acht Tonnen schwer
  • Eine Million Svarovski Kristalle
  • 1.222 Lampen

Eine ähnliche Superlative findet sich bei dem Teppich.

  • 4.263 Quadratmeter groß
  • 1,7 Milliarden Knoten
  • 6 Jahre lang von 600 Knüpferinnen gefertigt
Klein aber fein

Nach dem Besuch der Moschee war es Zeit unser Fahrzeug abzugeben! Ciao! Du hast einen guten Job gemacht. :)

Danach ging es in den Shoppingtempel „Mall of Oman„.

Mall of Oman
Mall of Oman

Neben den zahlreichen Shops gibt es eine Winterwelt mit Kunstschnee und echten Pinguinen. Viel los war zwar nicht, lag vielleicht daran das wir an einem Vormittag dort gewesen sind.

Eingewöhnung an die Rückreise nach Deutschland

Auch die Restaurants waren noch leer aber unser Magen dafür nach dem leckeren Frühstück gut gefüllt. :D

Türkisches Frühstück in der Mall of Oman

Danach haben wir weiter die Mall erkundet und sind auf einem VR-Action-Abenteuerspielplatz gelandet.

Und was soll ich sagen…wenn man schonmal da ist, will man es auch ausprobieren. Ob das direkt nach dem Essen eine gute Idee war…Seht selbst. :D

Nach dem Action-Abenteuer steuerten wir unser Hotel an, dass wir gegen 03:00 Uhr morgens Richtung Flughafen verließen.

Tschüss Oman und Danke für die aufregende Zeit bei dir. :)

Fazit | Campingtour durch den Oman

Rückblickend muss ich sagen, dass die Reise durch den Oman einer meiner schönsten Reisen war. Es war die perfekte Mischung aus Abenteuer, der atemberaubenden Natur, dem angenehmen Wetter, der Sicherheit und dem leckeren Essen. Das Wildcampen und die Lagerfeuer am Ende jeden Tages waren oft meine persönlichen Highlights.

Das war das erste mal das wir mit einem Dachzelt unterwegs waren und wir würden es immer wieder machen. Absolut zu empfehlen!

Wir werden wiederkommen und ich freu mich schon drauf. :)

Häufig gestellte Fragen zum Oman

Wann ist die beste Reisezeit und wie ist das Wetter?

Wir waren Mitte November im Oman und es hatten tagsüber ca. 30 °C und Nachts 24 °C. Da die Hitze aber eine trockene war, fanden wir es sehr angenehm.

Andere Webseiten empfehlen auch zwischen November und März zu reisen, weil die Temperaturen dann bei 19 °C bis 30 °C liegen.

Link zu einer Klimatabelle für den Oman

Wie teuer ist es im Oman?

Ich hatte immer gedacht, dass der Oman unverhältnismäßig teuer ist und das auch einer der Gründe war, warum ich die Reise bisher gescheut habe. Allerdings fand ich, dass die Kosten völlig im Rahmen waren. Nach oben gibt es natürlich keine Grenze. :D

Sehr günstig ist der Liter Benzin mit umgerechnet 0,70 €. Die Hotelübernachtungen für ein ordentliches Hotel lagen zwischen 50 € und 70 €. Der Flug von Pegasus von Berlin über Istanbul nach Maskat kostete 300 € pro Person. Mit 800 € für 6 Tage war der Mietwagen mit Campingausrüstung die teuerste Position. Einkäufe und Restaurantbesuche waren ca. 25 % günstiger als bei uns.

Anbei ein Link zu einer detaillierteren Kostenaufstellung vom Reiseblog „Komm wir machen das einfach“

Ist es sicher im Oman?

Ich hatte etwas Angst vor Spinnen und Schlagen in der Wüste aber bin jetzt etwas traurig, dass ich keine gesehen habe. :) Also vor Tieren muss man keine Angst haben und vor den Menschen auch nicht. Ich hab mich selten so sicher gefühlt wie im Oman.

Antwort: Ja, meiner Erfahrung nach ist es sehr sicher im Oman.

Reiseführer | Oman

Diese beiden Reiseführer ergänzen sich sehr gut und haben wir beide auf der Reise genutzt:

MARCO POLO Reiseführer Oman

DUMONT Reise-Handbuch Reiseführer Oman

Aktivitäten |Oman

Ich hab meine drei Top-Empfehlungen einmal verlinkt

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Ein Gedanke zu „Oman – Im 4×4 Jeep und Dachzelt durch das Sultanat“

  1. Was für eine tolle Reise und wunderbares Abenteuer. Oman ist wirklich ein tolles Land und die Menschen sind super freundlich und hilfsbereit. Also auch eine TOP-Empfehlung von mir.

    Danke, dass wir hier an eurer Reise teilhaben durften. Und schade, dass ich einige Spots nicht früher wusste ;)

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