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Durch eine Kollegin hab ich mich entschieden, den Grand Canyon in meine Route aufzunehmen. Ob sich die 14 Stunden Umweg gelohnt haben, berichte ich hier. :)
Nachdem ich morgens mein Zelt im wahrsten Sinne abgebrochen habe, hatte ich eine achtstündige Fahrt vom Joshua Tree Nationalpark zum Grand Canyon vor mir. Bei der Planung war ich mir lange unsicher, ob ich den Umweg in Kauf nehmen soll, aber eine Arbeitskollegin hatte mich überzeugt, weil das ihr absolutes Highlight im Westen der USA gewesen ist. Na dann schaue ich mir das mal an. :)
Auf der Fahrt durch die Amerikanische Prärie sind mir zum ersten Mal die weitläufigen Landschaften so richtig aufgefallen und ich bin durch gefühlt drei Klimazonen gefahren. Etwas anderes extremes, dass ich öfters gesehen hab, waren die Güterzüge, dessen Gesamtlänge in den USA und Kanada keiner gesetzlichen Beschränkung unterworfen ist und somit Zuglängen von 2 km keine Seltenheit sind. Zum Vergleich: In Europa ist die Maximallänge auf, 835 m festgelegt.
Etwas, das sich noch zur EU bzw. zu Deutschland unterscheidet ist der Ablauf beim Betanken des PKW, das stand nämlich als Nächstes an. Da ich mich aber schon vorher eingelesen hatte, wusste ich was zu tun war.
- Zum Kassierer gehen und sagen für welchen Betrag ich tanken möchte.
- Auf der Zapfsäule auswählen welche Sorte ich tanken möchte.
- Tankprozess starten. :)
Danach konnte ich wieder einige Kilometer fahren, die Grenze nach Arizona überqueren, bis ich auch mal eine kleine Pause brauchte und sich der nächste Rastplatz dafür förmlich anbot. Brot und Gemüse hatte ich noch im Kofferraum und bastelte mir daraus ein leckeres Sandwich.
Überrascht hat mich die Sauberkeit der Toiletten und des Rastplatzes im Allgemeinen, vielleicht liegt es aber auch daran das nie jemand hier ist, aufgrund der giftigen Tiere.
So gestärkt ging es auf die Zielgrade Richtung Nationalpark und die tat sich auf in Form einer Fahrzeugkolonne vor den Toren des Parks. Neben der Straße befand sich auch ein kleiner Flugplatz, von dem aus die Helikopterrundflüge starten. Buchen kannst du das Ganze hier:
Glücklicherweise hatte ich die schnellste Linie gewählt, bekam am Eingang wieder Infomaterial und fuhr in Richtung des Desert View Zeltplatzes, der sich leider auf der anderen Seite des Parks befand.
Als Hintergrundinfo ist noch zu erwähnen, dass sich der Grand Canyon in den North Rim und South Rim aufteilt. Beide Teile haben ihre Vorzüge, da es aber eine Fahrtstrecke von weiteren vier Stunden gewesen wäre, habe ich mich ausschließlich im South Rim aufgehalten.
Jetzt zurück auf die Straße, denn ich fuhr vom Parkeingang zum Zeltplatz, aber musste die Fahrt aufgrund der spektakulären Aussicht immer wieder unterbrechen. Also anhalten, den Blick genießen und Fotos/Videos für die Nachwelt aufnehmen. :)
Es hat sich jetzt schon gelohnt! Ich hab noch nie so etwas atemberaubend schönes gesehen. Allein beim Schreiben bekomme ich schon wieder Gänsehaut. Einfach unglaublich!
Nach einiger Zeit hab ich dann doch den kleinen Campingplatz erreicht und bin auf meinen vermeintlichen Parkplatz stehengeblieben. Meine Nachbarn waren ein Kindergeburtstag, der schon im vollen Gange war und dessen Eltern einen stark genervten Eindruck machten. Eine ältere Frau von gegenüber hatte deswegen wohl auch etwas Angst um mich und kam sofort rüber, um mir zu sagen, ob ich wirklich auf diesem Platz stehen bleiben will oder vielleicht mal mit dem Chef des Camps spreche, um eine andere Stelle zu bekommen. Es löste sich aber alles von allein, als ich nochmal auf meine Reservierung schaute und bemerkte, dass ich die Zahlen vertauscht hatte. Somit bekam, baute ich mein Zelt an einer sehr ruhigen Stelle mit extrem netten Nachbarn auf. :)
Nach getaner Arbeit schaute ich mir noch ein wenig die Gegend an und genoss die letzten Sonnenstrahlen am Desert View Watchtower.
Außerdem konnte ich ein To-do von meiner Liste streichen, denn neben dem Watchtower gab es einen Shop, in dem ich Feuerholz und SMORE kaufen konnte.
Endlich konnte ich mein lang ersehntes Lagerfeuer entzünden! Es war so unglaublich entspannt dem Knacken des Holzes zu lauschen, die Wärme des Feuers zu spüren und durch die Dunkelheit in die Flammen des Feuers zu schauen.
Als letzten Snack gab es noch ein SMORE (Das Foto ist aus dem Death Valley Bericht geklaut), das eine richtige Institution in den USA ist und sogar einen eigenen Feiertag hat.
Der Name SMORE setzt sich zusammen aus „Some“ und „More“ und bedeutet soviel wie „etwas mehr“ allerdings ist die Herkunft laut Wikipedia ungeklärt.
Was ich aber weiß ist, dass so viel Zucker einfach schmecken muss :D
Anleitung für das Lagerfeuer SMORE:
- Einen Marshmallow über dem Feuer erhitzen bis die Ränder goldgelb sind und auf einen Keks legen.
- Das Schokoladenblättchen auf einen weiteren Keks legen und die beiden Kekshälften aufeinander legen.
- Genießen!
Für mehr Koch- und Backrezepte folge mir. :D
PS: Am besten finde ich, dass es Rezepte für SMORE im Backofen gibt :D
Mit Zuckerschock kuschelte ich mich in den Schlafsack, denn die Nacht war weniger windig, aber dafür deutlich kälter als die Letzte. Auftauen konnte ich am nächsten Morgen beim Sonnenaufgang neben dem Watchtower.
Für alle die etwas mehr Action bei Sonnenauf- und untergang benötigen können sich im Geländewagen austoben:
Vorgenommen hatte ich mir heute ein Teilstück der Wanderung zum Colorado River, der am Fuße des Grand Canyon fließt und eine gewisse Anziehung auslöst.
Mein Traum wäre es gewesen an einem Tag zum Colorado River zu wandern, dort unten zu zelten und weiter auf dem Fluss Richtung Las Vegas zu paddeln.
Man kann eben nicht alles haben und so wurde es eben doch nur eine kurze Wanderung, die sich aber gelohnt hat.
Vorsicht ist allerdings bei der Idee geboten, an einem Tag runter zum Fluss und am selben wieder hoch auf den Canyon zu wollen.
Ich kann nur sagen, dass mich das kurze Stück schon geschafft hat und ich komplett durchgeschwitzt am Auto angekommen bin. Und als ob wir uns abgesprochen hätten, leuchtete nach Starten des Motors eine Kontrollleuchte, die mir sagte, dass zu wenig Luft im Reifen ist.
Glücklicherweise hatte ich beim Überfliegen des Plans gesehen, dass es eine Autowerkstatt im Park gab, zu der ich fuhr und bei der mir auch geholfen wurde. Ein deutscher Tourist mit der gleichen Problematik war vor mir an der Luftstation und wies mich darauf hin, dass das Messgerät nicht mit einer digitalen Anzeige, sondern mit einem herausfahrenden Stäbchen arbeitet, auf dem der Reifendruck steht. OHKAYYY
Nach dieser erfolgreichen Aktion kann eigentlich nichts mehr schiefgehen, dachte ich zumindest, aber auf meinem Weg zum Zeltplatz zog sich der Himmel komplett zu und öffnete gnadenlos die Schleusen. Meine Befürchtungen bewahrheitete sich und mein Zelt stand komplett unter Wasser und Matsch. Was tun? Der Regen hörte zwar hin und wieder auf, aber trocken bekomme ich das Zelt heute nicht mehr.
Also packte ich kurzerhand alles ein, buchte mir ein Hotel in Las Vegas und fuhr einen Tag früher zu meinem nächsten Stopp.
Fazit: Der Grand Canyon war für mich die Überraschung der Reise und einfach atemberaubend. So eine spektakuläre Landschaft hatte ich bisher noch nicht gesehen. Spannend wäre es gewesen dem North Rim auch einen Besuch abzustatten, aber es war mal wieder zu wenig Zeit.
Wenn du in der Nähe bist, besuche unbedingt den Grand Canyon!
Weiter Infos für eine Reise in den Grand Canyon
Gute Reiseführer gibt es hier: